Waldrundgang mit vielen Interessierten aus Bad Honnef und der Region
Der Einladung der Grünen Landtagskandidatin für den Wahlkreis 26 Dr. Derya Gür-Şeker zum Waldrundgang folgten zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger und nutzten die Gelegenheit Fragen zur Zukunft des Waldes zu stellen. Der Rundgang machte viele Herausforderungen des Waldes auch in Bad Honnef sichtbar.
“Die Waldfläche in Deutschland ist im Zeitraum 2018 bis 2021 um rund 5 Prozent zurückgegangen, weil Wälder Dürre, Hitze und auch mit Borkenkäferbefall zu kämpfen hatten. Darauf müssen wir kluge Antworten finden – Klimaanpassungsstrategien sind aber nur eine Antwort. Diese müssen auch Strategien umfassen, die nicht nur wirtschaftlich orientiert sind, sondern auch der Natur Raum bieten, sich zu entfalten,” so Dr. Derya Gür-Şeker.
Für den Rundgang konnten Jan Carl Welzholz, Forstwissenschaftler und Christiane Guth, Biologin, gewonnen werden, die mit ihrer Expertise rund um Natur und Wald viel erklären und Zukunftsperspektiven beschreiben konnten.
Eine Antwort auf die sich ändernden Bedingungen wird sein, dass man “weg muss von Monokulturen” und “hin zu mehr naturnahem Mischwald”, so Jan Carl Welzholz, der als Sachkundiger Bürger für die Grünen im Umweltausschuss ist. Dabei gebe es unterschiedliche Ansätze. So sei das Pflanzen gebietsfremder Baumarten nicht immer die richtige Lösung, sondern dies müsste gut abgewogen werden. Dabei umfasse die Klimaanpassungsstrategie auch immer den Blick auf zukünftige Erträge des Waldes. So gehe es beim Thema Wald einerseits um seine ökologischen und soziale Funktionen, und andererseits um forst- und holzwirtschaftlichen Ziele, die das Land Nordrhein-Westfalen, die Kommunen oder private Waldbesitzer:innen verfolgen.
“Wenn wir uns die Wälder ansehen, dann zeigen sich in vielen Bereichen die Auswirkungen der Dürreperioden, aber auch des Borkenkäferbefalls immer noch eindrücklich, unter denen der Wald nicht nur in unserer Region, sondern in ganz NRW und Rheinland-Pfalz leide oder gelitten hat. Wir Grünen setzen aber nicht nur auf den Ansatz, mehr naturnahe Mischwälder aufzuforsten quasi als Antwort auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen. Es soll naturverträglich gewirtschaftet werden nach zertifizierten Richtlinien wie FSC oder Naturland. Es muss aber auch Bereiche geben, in denen der Wald sich selbst überlassen wird, so können Wildnisgebieten mit reichlich Totholz und hoher Biodiversität entstehen. Das trägt dazu bei, dass die Natur sich ihren Platz nimmt, den sie braucht, gerade in einem Naturschutzgebiet wie dem Siebengebirge.” so Welzholz.
Mit beim Rundgang war auch die Biologin und Ratsfrau Christiane Guth, die den Teilnehmenden auf unterschiedliche Aspekte des Waldes hingewiesen hat. “Es ist sehr schön, dass wir hier während des Rundgangs einen Schwarzspecht hören und kurz sehen konnten. Er kann nur dort vorkommen, wo es zusammenhängende Waldbestände gibt und Bäume alt werden dürfen”.